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© Bild von David Sánchez-Medina Calderón auf Pixabay

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Studie Neurologische Auswirkungen

In der interdisziplinär durchgeführten Studie wurden 135 Patientinnen nach 3 Monaten von Neurologen klinisch untersucht und zusätzlich eine Geruchstestung durchgeführt.

Langzeit Neurologische Auswirkungen nach COVID-19

In der interdiszilinär durchgeführten Studie wurden 135 Patientinnen nach 3 Monaten von Neurologen klinisch untersucht und zusätzlich eine Geruchstestung durchgeführt. Weiters wurden neben einer zerebralen MRT-Untersuchung Fragebögen zur Lebensqualität, Gedächtnis, Angst & Depression erhoben.

Die Patienten waren im Schnitt 56 Jahre alt und hatten in der Akutphase einen milden (32%), moderaten (53%) oder schweren (23%) Krankheitsverlauf. Auffälligkeiten in der neurologischen Untersuchung 3 Monate nach der COVID-19 Erkrankung waren erwartungsgemäß häufig (61%), wobei eine neue neurologische Erkrankung  nur in 15% der Patienten gefunden wurde. Diese war stark mit dem prolongierten Aufenthalt auf der Intensivstation assoziiert. 24% hatten bereits im Vorfeld eine neurologische Erkrankung (Hintergrundprävalenz).

Eine Geruchsstörung wurde von 17% berichtet, konnte jedoch bei weiteren 28% mittels Geruchstest objektiviert werden. Diese hohe Inzidenz konnte nicht alleine durch einen schweren Verlauf erklärt werden, zumal 42% der Patienten mit „mildem Krankheitsverlauf“ noch eine objektivierbare Hyposmie hatten.

Kognitive Defizite wurden bei 23% der Patienten detektiert, wobei hier eine starke Assoziation mit dem Schweregrad der Erkrankung gefunden wurde und vorbestehende kognitive Einschränkungen nicht berücksichtigt werden konnten.

Einschränkungen in der Lebensqualität 3 Monate nach COVID-19 wurden in einem Drittel der Patienten berichtet. Risikofaktoren dafür waren junges Patientenalter, Schlafstörungen sowie ein langer Krankenhausaufenthalt während der Aktuerkrankung. Während Einschränkungen der „physischen Lebensqualität“ stark mit einer Abgeschlagenheit/Müdigkeit (Fatigue) assoziiert waren, war die psychische Lebensqualität mit subjektiven Symptomen von Angst und Depression assoziiert. Diese wurden mittels Fragebogen erhoben und zeigten Auffälligkeiten in 25% und 11% der Patienten.

Neurologische Manifestationen kommen vor allem bei hospitalisierten COVID-19 PatientInnen vor. Insgesamt wird eine Verbesserung über die Zeit beobachtet, wobei vor allem Patienten mit schwerem Verlauf neurologische Langzeitauswirkungen haben. Die Geruchsstörung wird jedoch häufiger bei Patienten mit leichtem Verlauf beschrieben, hat aber in den meisten Fällen eine gute Prognose mit noch bestehenden Symptomen  in 5-10% nach einem Jahr. Langzeitauswirkungen über 3 Monate hinaus werden aktuell untersucht.

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