Atembeschwerden bei Belastung
Atembeschwerden sind während der akuten SARS-CoV-2 Infektion ein ernstes Symptom, das auf einen schweren Verlauf mit Lungenentzündung hinweisen kann.
Typischerweise treten die Atembeschwerden hierbei in der 2. Woche nach Symptombeginn auf, der sogenannten Lungenphase, meist begleitet von Fieber und Husten. Bei derartigen Akutbeschwerden ist der Arzt aufzusuchen, bzw. die Rettung zu kontaktieren.
Anhaltende Atembeschwerden über die Akutphase hinaus, können vor allem Ausdruck einer abheilenden Lungenentzündung sein. Wichtig ist hier, dass die Atembeschwerden stetig besser werden. Falls keine Besserung eintritt, ist zur weiteren Abklärung der Hausarzt zu kontaktieren. Eine erste orientierende Untersuchung mit Erhebung der Krankengeschichte, klinischer Untersuchung, Labor und Lungenröntgen wird beim Hausarzt durchgeführt. In Abhängigkeit von Befunden erfolgt eine weitere Zuweisung zum Lungenfacharzt oder Herzspezialisten.
Bei akuter Verschlechterung von Atembeschwerden, auch Wochen nach der Infektion, ist der Hausarzt bzw. das Notfallsystem umgehend zu kontaktieren, da hier insbesondere eine Lungenembolie vorliegen könnte.
Eine milde bis moderate Kurzatmigkeit bei Belastung ist generell ein häufiges Symptom noch Wochen und Monate nach COVID-19. Wie oben beschrieben, sollte dann im Rahmen einer fachärztlichen Untersuchung ein Organschaden ausgeschlossen werden.
Bei Verdacht auf eine Lungenerkrankung führt der Lungenfacharzt weiterführende Untersuchungen durch. Hierbei können sich Reste einer Lungenentzündung zeigen, in selteneren Fällen aber auch eine Lungenembolie. Bei anhaltend ausgedehnter Lungenentzündung kann eine gestörte Abheilungsreaktion der Lungenentzündung vorliegen, die vorübergehend medikamentös therapiert werden muss.
Der Herzspezialist (Kardiologe) sucht vor allem mit Labor, EKG und Herzultraschall nach Ursachen für die Atembeschwerden oder die Brustschmerzen.
Weiters können Belastungsuntersuchungen gemacht werden. Insbesondere wird hier der Abfall der Sauerstoffsättigung untersucht. Mit dieser Untersuchung können die angegebenen Beschwerden auch objektiviert werden.
Unabhängig von der SARS-CoV-2 Infektionen können die Atembeschwerden manchmal auf eine verschlechterte vorbestehende Lungen- oder Herzerkrankung oder eine beginnende Erkrankung zurückgeführt werden. Beispielsweise sieht man bei bestehendem Asthma oder einer bestehenden COPD nach unterschiedlichsten Infekten häufiger anhaltenden Husten, Engegefühl und Belastungsbeschwerden, die sich nach intensiver Inhalationstherapie bessern.
Nach Ausschluss organischer Ursachen findet sich die Kurzatmigkeit häufig kombiniert mit anhaltender Erschöpfung (Fatigue). Die Ursache hierfür ist noch nicht ganz klar. Eine Muskelschwäche und ein flaches Atemmuster durch Überaktivität des vegetativen Nervensystems werden diskutiert. Beispielsweise kommt es vor allem bei Belastung zur Hyperventilation. Hier ist eine Atemphysiotherapie hilfreich, die im niedergelassenen Bereich oder im Rahmen einer ambulanten oder stationären Rehabilitation durchgeführt werden kann. Hierbei wird gezielt die Atemmuskelkraft gestärkt und das Atemmuster bewusstgemacht und korrigiert.